Heiner Schmitz‘ Organic Underground – 8.11.2017 – 20 Uhr – CD Release-Konzert – Geske-Kulturhaus

Jazzkantinen-Saxophonist Heiner Schmitz bildet zusammen mit dem Lead-Posaunisten der WDR-Bigband Ludwig Nuss, eine organische Einheit, die ein-/oder mehrstimmig über Heiners gleichermaßen komplexen wie eingängigen Kompositionen schwebt. Organisch sind auch die Klangfarben, die Dirk Schaadt auf seiner Hammond hervorzaubert.  Mit dabei Florian Bungardt (dr) und der grandiose Martin Feske (g).

Zum Reinhören einige Ausschnitte aus dem sensationellen Programm: dieser, noch einer  und noch einer  …

Und der Trailer ist auch schön …

Website Organic Underground

Auf der Ruhr-Jazz-Site wurde der Auftritt von Schmitz‘ Organic Underground auf der dem Bonner Jazzfest 2017 ausführlich beschrieben: „Während im ersten Konzert die Zahlen dominierten, führen die Titel von Heiner Schmitz das Publikum durch die Woche, von Monday at Lunch bis zu Sunday 10 a.m.

Die Musik ist dem groovigen Jazz der sechziger Jahre verpflichtet, wie er von dem Saxophonisten Eddie Harris gespielt wurde. Schmitz hat das Stück Friday Jazz Dance seinem Vorbild Eddie Harris gewidmet und sich von dessen Freedom Jazz Dance inspirieren lassen.

Souliger Jazz mit viel Power. Der Eröffnungstitel Steam and Soil ist Programm: Dampf machen und immer erdig bleiben. Eingebettet in diesen groovigen Sound spielen Heiner Schmitz und Ludwig Nuss auf Tenorsaxophon und Posaune großartige Soli.

Ein wichtiges Element des Sounds von Organic Underground und auch teilweise Namensgeber ist die Hammondorgel B3. Mit einem Augenzwinkern wird die Orgel für ein sakral anmutendes Intro im Stück Sunday 10 a. m. eingesetzt. Sonntagmorgen die Zeit des Gottesdiensts. Und tatsächlich wurde die Hammondorgel in den USA auch erst in den Kirchen eingesetzt, bevor sie in die Welt, des Jazz, Soul, Rock und Reggae Eingang fand. Aber nach dem Intro geht es gewohnt weiter, mit kraftvollem Basstrommeln, flirrenden Gitarrenfiguren und einem herausragendem Tenorsolo, es wird gegroovt was das Zeug hält.

Natürlich wird auch diese Band nicht ohne Zugabe vom Publikum entlassen. Als letztes Stück spielt die Gruppe Organic Titanic. Was auch immer den Titel inspiriert hat, die Musik nährt keine Untergangsstimmung und die Band erleidet auch keinen Schiffbruch.

Groove Jazz auf hohem Niveau.“

Und auch Cem Akalin schreibt begeistert für die Site jazzandrock.com:

„Meine Güte, was für ein Saxofonsound! Was für eine Energie, welch Leidenschaft und Ideenreichtum! Heiner Schmitz faszinierte schon zur Eröffnung des Jazzfest Bonn als Solist bei der Jazzkantine. Am Freitag begeisterte er mit seiner Band Organic Underground in der Bonner Brotfabrik – vor fast ausverkauftem Haus.
Und sympathisch ist er auch noch. Heiner Schmitz führt mit humorvollen Ansagen durch den Abend, der eigentlich noch hätte eine Stunde weitergehen dürfen. Denn die Band, so mein Eindruck, war insbesondere in der zweiten Hälfte des Sets richtig gut eingespielt. Beim Opener „Steam & Soil“ wusste man zunächst noch nicht so recht, wohin die Reise führen sollte. Arrangements für Gitarre und Bläser schienen nicht abgestimmt. „Monday @ Lunch“ startet mit einem ruhigen Einsatz von Saxofon und Posaune (Ludwig Nuss), in das Martin Feske mit einer funkigen Rhythmusgitarre einsteigt. Nuss löst sich dann mit einem zunächst etwas schrägen Cantina Classic-mäßigen Solo, die Hammond von John Hondorp klingt etwas trocken, härter als gewohnt, besonders beim Intro zu „Monday Afterwork“. Dieses Stück geht stark in Richtung Fusion, so wie auch „Friday Jazz Dance“, das stellenweise an Billy Cobhams „Crosswinds“-Arrangements erinnert, obwohl es dem Jazzsaxofonisten Eddie Harris gewidmet war.
Spätestens hier war die Truppe glänzend aufgelegt, die Soli von Posaune, Gitarre, Orgel und insbesondere das dynamische, fast rockige Spiel von Schlagzeuger Ralf Gessler bekamen zu recht viel Applaus vom Publikum. Sein bestes Solo spielte Schmitz bei „Sequoia“, mit einer fesselnden Improvisation und einem Sound zwischen Michael Brecker und Gato Barbieri , begleitet von einer knochigen Orgel, zu Beginn swingend wie Paul Desmond, doch dann immer wilder werdend. Grandios!

Und Ludwig Nuss, der seit 2002 die 1. Posaune in der WDR-Big Band spielt und seit 2007 auch Professor für Posaune/ Ensemblebegleitung am Jazz-Institut Berlin ist, muss man eh nicht vorstellen. Nuss ist ein Posaunist, der sich in jede Musik gut einfühlt, die er spielt, der einen geradezu vokalen Ausdruck hat. Ein wunderbarer Abend.“

Wir auf Facebook Wir auf Twitter Email an uns RSS